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Es werden Posts vom Dezember, 2010 angezeigt.

Auf, in ein neues Jahr!

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Für mich geht ein ereignisreiches, schönes und in vielerlei Hinsicht erfolgreiches Jahr 2010 zu Ende und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei den vielen Lesern meines Blogs zu bedanken!! Als ich im September anfing, meine berufliche Erlebnisse niederzuschreiben, hätte ich nie damit gerechnet, mich bereits am Ende des ersten Vierteljahres über 6.100 (!) Besuche freuen zu können. Auch wenn ich nicht, wie viele Nachtfahrer, besonders spektakuläre Anekdoten zum Besten geben kann, so bedeutet diese hohe Anzahl an Lesern für mich Motivation, auch die manchmal "harmlosen" Tagesgeschichten weiterhin zu erzählen. Also, auf geht´s ins Jahr 2011!!!

Totentanz

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Wenn ich an die vergangenen Jahre denke, so fallen mir für die Zeit zwischen Weihnachten und Sylvester eigentlich nur 2 Dinge ein: Ich gehörte jedes Jahr zu den Bedauernswerten, die ins Büro mussten Im Büro war NICHTS los, wir schlugen die Zeit mit Internet-Surfen und Neujahrskarten schreiben tot. Dieses Jahr hätte ich eigentlich schlauer sein sollen, aber nein, ich habe nicht frei genommen, sondern stehe diese Woche wieder um 4.45 Uhr auf - um dann beim Totentanz auf Rädern mitzumischen. Gestern hatte ich z.B. den Eindruck, die Leute wären alle noch gar nicht ganz aus dem Weihnachtstraum aufgewacht. Kaum Fahrten und - noch schlimmer - sehr wenig Trinkgeld. Klar, das Geld steckte in Form von Naturalien in den Kühlschränken und nicht im Geldbeutel. Allein schon der Start in den (Arbeits-)Tag hätte mir als Vorzeichen dienen sollen. Nachdem ich mein Auto frei von Schnee und Eis gefegt und gekratzt hatte stellte sich heraus, daß das Blinkerrelais offenbar kaputt war. Er ließ sich nicht

Schneeräumer

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Im Winter kommen manche Menschen auf die verrücktesten Ideen, wozu sie ein Taxi "mißbrauchen" können. Vorgestern berichtete ich ja vom Tannenbaum in meinem Auto. Gestern, an Heiligabend, kam ein weiteres Kapitel hinzu. Es war gegen 15.30 Uhr, kurz vor der Wagenübergabe an die Nachtschicht. Eine ältere Dame bestellte ein Taxi und bat darum, dass ich bitte in ihre Einfahrt fahre möge, bis ganz zum Haus. Nun, nicht ungewöhnlich bei den Witterungsvehältnissen. Zumal es Heiligabend war und vermutlich viele Geschenke einzuladen waren. Die Einfahrt, ca. 50 m lang, erwies sich als unbefahrbar. Ein schmaler Steifen, breit wie ein Schneeschieber, war in der Mitte geräumt, daneben lag der Schnee völlig unberührt, gut 25 cm hoch. Durch 2 Erlebnisse am Vormittag geprägt, bei denen ich schon beinahe im weißen Pulver stecken geblieben war, beschloß ich, lieber unten stehen zu bleiben. Ich stapfte durch den Schnee zu Haus, bekam prompt nasse Füße, und wurde von der alten Dame an der Tür mit

Es geht in die Verlängerung!

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Gegen Ende des Jahres ein kleiner Beitrag in eigener Sache. Das ganze Jahr 2010 kann ich für mich selbst als sehr erfolgreich bewerten. Es begann alles mit der Entscheidung, beruflich einen völlig anderen Weg zu gehen und diesen habe ich keine Sekunde bereut. Im Gegenteil. Ab Mitte des Jahres kamen Monat für Monat neue Erfahrungen, Entscheidungen und Verbesserungen hinzu, auch wenn ich diese nicht publiziert habe. Meine ursprünglichen Pläne sahen ja vor, möglichst bald zu einem Unternehmer in Hamburg zu wechseln. Doch je länger ich im schönen Vorort Reinbek arbeitete, desto wohler fühlte ich mich. Es passt alles, die Kollegen, die Firma, die Kunden. Vor ein paar Tagen setzten meine beiden Chefs dann dem Jahr noch das Sahnehäubchen auf. Man bot mir an, meinen Arbeitsvertrag unbefristet zu verlängern und erfüllte mir damit eigentlich den Wunsch, den ich schon länger in meinem Hinterkopf herum trug. Natürlich sagte ich zu und freue mich darüber, nun auf unbestimmte Zeit in Reinbek zu blei

O Tannenbaum!

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Obwohl mein "Dienstwagen" nicht zu den neuesten unseres Fuhrparks gehört, so fahre ich ihn trotzdem gerne. Ein gut gepflegter E-Klasse Kombi (W210?), sicher schon 7 - 8 Jahre alt. Allerdings hat ein Kombi einen entscheidenden Nachteil - er kann für so ziemlich alles "mißbraucht" werden. Eben ein Kombi. Weihnachten naht mit großen Schritten und viele Leute kaufen sich den entsprechenden Baum dazu. Wo? Na ja, meistens in der näheren Umgebung, schließlich muß das gute Stück auch transportiert werden. Nicht so eine gut situierte Stammkundin unserer Firma. Ich nenne sie mal "Frau G.". Frau G. hatte ihren Traumbaum offenbar inmitten der Hamburger City entdeckt. Auf einem kleinen Weihnachstmarkt im schönen Stadtteil Eppendorf. Nachdem der Händler nicht bereit war, einen seiner Angestellten den Baum in den Vorort Reinbek liefern zu lassen, kam Frau G. auf eine andere Idee: Ein Taxi soll´s bringen! Und in welches Taxi passt ein Baum? Klar, in einen Kombi! Und wer i

Wenn alles gut geht..!?

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Hochzeitsgesellschaften sind ja eher die Ausnahme im Taxigewerbe. Jedenfalls sind mir in den 2 Jahrzehnten meines Schaffens noch keine Paare ins Auto gestiegen. Das änderte sich auch heute nicht. Jedenfalls nicht das mit den "Paaren". Es war 11.15 Uhr, eine Abholung im Ort. Da der Fahrgast um 11.20 Uhr, zur bestellten Zeit, noch nicht erschienen war, wurde ich etwas muffig. Gerade hatte ich 2 Touren hinter mir, bei denen ich mir nasse und kalte Füsse geholt hatte, weil man als Zahlgast lieber im Warmen saß und wartete, anstatt sich schon mal draussen bereit zu stellen. Irgendwie menschlich, aber für mich eben ärgerlich. Da - um 11.23 Uhr bewegte sich etwas. Eine Frau mittleren Alters, dezent gut gekleidet, verließ das Mietshaus und stieg ein. "..Zum Rathaus bitte!" "..Rathaus, o.k., kommt auch nicht häufig vor." Ich glaube ich hatte in den letzten 9 Jahren, in denen ich in Reinbek fahre, keine Tour zum oder vom Rathaus. "..Mir auch nicht. Hoffen

Zu Gast bei Loriot?

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Gestern Abend war´s mal wieder soweit, ich durfte eine (Samstag-)Nachtschicht fahren. Irgendwie freute ich mich auf die Schicht und es lief auch sehr gut. Die Nachfrage nach Taxen war meist höher als das Angebot. Was sich auch in der Anzahl der Touren (21) in 10 Stunden niederschlug. Ein reiches Angebot an Charakteren, Stimmungen und Erwartungen. Bei einer Tour in den späteren Abendstunden war ich mir allerdings nicht so sicher, ob nicht irgendwo Loriot mit seinem Kamerateam hinter einem Busch steckte...?! Es begann am Taxistand, wo die aus der Innenstadt kommende S-Bahn wieder haufenweise Menschen ausspuckte. Während ich noch - vorne stehend - damit beschäftigt war, 4 junge Männer davon abzuhalten, bei mir einzusteigen (der Kollege neben mir war nämlich der Erste), tauchte in meinem Augenwinkel ein älteres Paar auf, das heftig gestekuliertend etwa 10 m vor meinem Wagen stehen blieb. Was wollten die denn? Ach, ja, sie wollten ein Taxi. Wie dumm von mir. Und das Winken sollte wohl bedeu

Oldie´s on the road

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Das Winterwetter hat im Taxigewerbe einen besonderen Effekt: das Durchschnittsalter der Fahrgäste steigt! Und zwar mächtig. Am Mittwoch kam, wie alle wissen, viel Schnee nach Deutschland. Nun gut, der Begriff "viel" ist ja relativ. Die Skandinavier würden über 10 - 12 cm Neuschnee, wie hier in Norddeutschland, eher milde lächeln. Bei uns beherrscht diese geringe Menge schon die Schlagzeilen der Zeitungen und die Sendezeiten der Nachrichten. Schon am Mittwoch Vormittag, es lag eine zarte Puderzucker-Schicht auf den Wegen, stieg die Anzahl der Senioren in unseren Fahrzeugen. Zum Einkaufen hier, zum Arzt dort und zum Schluß noch zur Senioren-Weihnachtsfeier. Das war allerdings erst am Donnerstag. Als der Schnee schon die Straßen und Wege "..meterhoch.." bedeckte. Zwei alte Damen nannten mir als Fahrtziel eine offenbar kirchliche Einrichtung, die ich überhaupt nicht kannte. Da sie aber Straße und Hausnummer wussten, stellte das dann natürlich kein Problem dar. Während i

Promi-Tour & Kuchen

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Für Menschen, die gerne mal Prominente "live" und im Alltag sehen, ist Reinbek ein gutes Pflaster. Unter anderen wohnen hier im Umkreis Moritz Bleibtreu oder aber auch Jörg Pilawa mit seiner Familie. Auf Letzteren bin ich heute getroffen. Nachdem ich ganz in der Früh bereits aus dem äußersten Nordwesten Hamburgs einen der schon erwähnten Japaner zu seiner jährlichen Untersuchung nach HH-Bergedorf ins Krankenhaus kutschiert hatte (und dafür im morgendlichen Berufsverkehr 90 Minuten brauchte!!), erschien es mir nicht unbedingt als Bestrafung, einen der bekanntesten Fernseh-Promis in meinem Auto befördern zu dürfen. Pilawa kam locker aus seinem Haus, lief zurück, um sein Handy nachzuholen und los ging´s zum Flughafen. Nachdem ich ihn ein paar Minuten mit seinem Handy spielen ließ, wagte ich einen Versuch, ein Gespräch zu beginnen. Da ich keine Autogramme sammle, fragte ich ihn - betont neutral - ob er zur Aufzeichnung seiner neuen Show flöge (fliege?). "..Ja, nach Köln. L

Sonne, Frost & Schnee

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Das war wieder einer dieser Tage, bei denen ich mich gefragt habe, warum ich so lange mein (Arbeits-)Leben im Büro verbracht habe?! Zuerst lief der Tag, trotz Schnee und Kälte, ganz normal. Kurze und längere Fahrten, gesprächige und schweigsame Kunden, mal mehr, mal weniger Trinkgeld. Gegen 12.30 Uhr schickte meine Zentrale mich zum Krankenhaus, um dort einen Herrn abzuholen. Es ginge nach Bornhöved. Wie? Bornhöved! Ich hatte den Namen schon mal gelesen, auf irgendeinem Autobahnschild. Aber wo? Meine Befürchtungen gingen in Richtung Flensburg oder Heide, was u.U.  mit einer Fahrt quer durch Hamburg verbunden gewesen wäre. Aber es stellte sich heraus, daß Bornhöved gut 30 km vor Kiel, direkt an der A21 liegt. Meine Laune besserte sich schlagartig. Das war einerseits ein guter Umsatz und andererseits eine schnelle Tour. Mit 95% Autobahnanteil. Yes!!! Schnelle Fahrt, schnelles Geld, schnell zurück. Der Fahrgast war ein älterer Herr und wir unterhielten uns in den 50 Minuten Fahrt über Got

Highlights

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Wie schon öfters erwähnt, gibt es auch in meinem abwechslungsreichen Berufsleben Tage, die so monoton verlaufen, wie das Wetter im November. Aber wenn man nicht mehr damit rechnet, begegnet man wieder Menschen, die einen entweder zum Schmunzeln oder zum Nachdenken bringen. So wie in der vergangenen Woche. Der Montag verlief so "na ja", ohne Besonderes. Am Dienstag Mittag brachte mich dann ein zuerst 08/15 - Auftrag wieder in die Spur. Das Krankenhaus Reinbek bestellt ein Taxi für einen Patienten, der entlassen werden soll. Ich fuhr hin, suchte und fand seine Station und stieß erst einmal auf eine kleine, hübsche, aber ziemlich schnippische und genervte Krankenschwester, die ihren Patienten - meinen Fahrgast - wohl los werden wollte. Ein recht ungepflegt und ziemlich "ungebildet" wirkender Mann Mitte 30 (korrekt würde man heute sagen: "..aus bildungsfernen Schichten.." ).Sie hievte ihn in seinen Rollstuhl und herrschte mich (!) an: "..Könnten Sie vie