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Blödes Tempolimit..--))!

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Schon fast "traditionell" kann ich meine Schicht am 26.12. jeden Jahres nennen. Der Heilige Abend und der 1. Feiertag sind für mich tabu. Ich weigere mich strikt, an diesen Tagen, bzw. an diesem Abend Taxi zu fahren, denn Familie geht vor. Aber am 2. Feiertag fahre ich gerne, denn meistens bekommt man noch ein wenig vom Weihnachtsgeschäft und von der etwas anderen Stimmung der Fahrgäste mit, ohne selbst das Familienleben zu vernachlässigen. Jedenfalls bei mir ist das so. Gestern Morgen lief es erst mal ruhig an. Ich hatte Zeit, in der Zentrale noch einen Kaffee zu trinken und mit der Funkerin und unserem GF zu klönen. Um 7.00 Uhr stiegen die ersten Fahrgäste ein. Ein Familie mit 2 Kindern zum Flughafen, auf dem Weg in den Winterurlaub. Nettes Gespräch, flotte Fahrt. Ja, flott war´s wirklich. Die 24 km nach Fuhlsbüttel legten wir in 25 Minuten zurück. Der weitere Tag lief dahin, ohne besondere Begebenheiten, ich war aber zufrieden. Um 14.15 Uhr war dann Bescherung. Die K

Neuer Blog

Liebe Leser! Taxi fahren werde ich weiterhin, aber nur an Wochenende. So ist es mein Plan, denn ich hoffe, der neue Job als Kurierunternehmer hält, was er verspricht. Die seltener werdenen Taxi-Blogs findet Ihr auch weiterhin hier. Den neuen Kurier-Blog unter: http://kurier-in-hamburg.blogspot.com/ Viel Spaß beim Lesen!!

Der Wechsel

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Jobwechsel sind immer mir Risiken behaftet. So war´s 2010, als ich meinen Job in der Airline-Branche aufgab und nur Taxi fahren wollte. Weil es mir sehr viel Spaß bringt. Das ist auch heute noch so. Aber das ursprünglich Ziel, ein eigenes Taxi zu betreiben, rückte in weite Ferne, weil die Kosten und der Nutzen irgendwie für mich nicht zusammen zu bringen waren. Somit musste ein neues Ziel her. Eines, mit dem man mehr Geld als beim Taxifahren verdienen kann und genauso Spaß bringt. Zuerst schien mir die Idee des selbständigen Chauffeurs im Limousinenbereich als eine gute Lösung, denn die Aufträge kamen im täglichen Takt, sodaß ich beinahe nicht mehr zum Taxifahren kam. Aber, Anfang November war der "Hype" mit einem Mal vorbei. Stille am Telefon. Wie mir mein Auftraggeber mitteilte, herrschte absolute Nachfrage-Flaute. Und wo keine Aufträge, da kein Geld. Was tun? Ich erinnerte mich an meine Lehrzeit, als ich als einziger Lehrling einen Führerschein besaß und man mich ents

Dinosaurier!

Eigentlich war´s nichts Spannendes, die vom-Arzt-nach-Hause-Tour einer alten Dame am heutigen Nachmittag. Hatte ich auch nicht erwartet. Aber Kurzfahrten sind oft - trinkgeldbezogen - lukrativ. Noch unterwegs schnell eine frei gegebene Tour über Funk aufschnappen, 3 Minuten später vor der Tür stehen, die alte Dame einsteigen lassen und gut 750 m weiter vor der Haustür wieder absetzen. Ja, kein Scherz. Weiter war´s nicht. O.k., das Taxameter zeigte 3,80 Uhr und - nun kommt das lukrative - in den meisten Fällen schämen sich manche Fahrgäste beinahe, daß sie kurz nur gefahren sind. Also runden sie großzügig auf 5,- €. Die "Omi" war wohl vom geringen Fahrpreis überrascht. "Huch, nur so wenig? Ich hatte 5,- € erwartet..!" "Kein Thema, ich nehme gerne auch 5,- €, da bin ich nicht so...--))" meinte ich scherzhaft. Großes Gelächter bei Omi. Großes Gelächter bei mir. So ein Spaß. "Na dann, machen Sie 4,- €!" Das Lachen in meinem Hals erstarb.

Spaßfahrt

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Auch "World-Meetings" von Modeketten gehen irgendwann zu Ende und so verbrachten wir den gestrigen, letzten Einsatztag damit, die Damen und Herren zu ihren Flügen zu chauffieren. Die einen nahmen Linienflüge, die anderen - ein paar wenige - Privatjets. Zwischen den Transfers trafen wir uns immer wieder zum "gemütlichen Zusammensein"..--)) im "Vier Jahreszeiten" bei Kaffee, Tee oder Kakao. Gegen 15.00 Uhr waren auch die letzten Gäste entschwunden und weil 3 der 10 "Viano´s" aus Berlin geholt worden waren, suchte unser Auftraggeber nach Freiwilligen, die diese Tour übernahmen. "Hamburger Viano, 2,2 ltr " Nach den ganzen Kurztransfers der letzten Tage hatte ich richtig Lust auf eine "Spritztour" nach Berlin. So ging´s also gegen 18 Uhr auf die A24, der Berufsverkehr hatte sich schon gelegt und die "Bahn" war frei..--)). Meine 2 Kolleginnen waren 3 Minuten vor mir gestartet und wir brausten jenseits der 140 k

Bereitschaft

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Mein neuer Job als selbständiger Chauffeur gefällt mir immer besser. Neben dem zweifellos guten Arbeitsplatz in gepflegten Luxus-Karrossen, ist es insbesondere die Abwechslung und das Niveau der Fahrgäste. Gestern, zum Beispiel. Um 7.15 Uhr entspannt das Auto übernommen, am Flughafen den Vorstandsvorsitzenden einer Privatbank empfangen und anschließend, nach einem kurzen Zwischenstopp in der Hamburger Filiale, weiter nach Bremen gefahren (ca. 120 km). Dank Navi war das Zurechtfinden in der Stadt kein Thema und die Rückfahrt war ebenso ruhig und stressfrei, wie die Hinfahrt. Herr X. bedankte sich und endschwand aus meine Blickfeld. Im Anschluß begann der 4-tägige Einsatz für eine amerikanische Modemarke, deren Europa-Ableger hier in Hamburg nun ein großes "Event" feiert und sich unserer Fahrbereitschaft bedient und sicher erfreut. Derzeit liegt die Betonung allerdings auf "Bereitschaft", denn von den Herren und Damen hat noch niemand den Fahrdienst in Anspruch

Auszeit

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Immer nur arbeiten ist auch blöd. Kleine Abwechslungen müssen sein und deshalb freute ich mich vor einigen Wochen darüber, daß meine lieben Verwandten am Niederrhein ein „Familientreffen“ planten. Für dieses Wochenende. Natürlich stellte sich für mich die Frage – wie fahre ich hin? Früher, zu Zeiten meines Angestelltenverhältnisses bei einer großen deutschen Fluglinie, tauchte die Frage nicht auf. Es wurde geflogen. Schließlich war´s günstig. Aber heute ist das Fliegen in den Hintergrund getreten und ich weine ihm auch keine Träne nach. Denn mit der Bahn ist´s meistens billiger und entspannter. Und so kaufte ich ein Ticket via Hamburg und Düsseldorf an den Niederrhein nahe der holländischen Grenze. Natürlich reise ich nur voll ausgestattet: mit Buch, iPhone und Laptop. Es macht einfach Spaß. Außerdem haben die Züge der Bahn Stromanschlüsse an den Sitzen und... Halt! Alle Züge? Nein, nicht alle. Aber dazu komme ich gleich. In Hamburg hatte ich ein wenig Aufenthalt und strebte

Schweigen ist Gold

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Routine bringt Sicherheit. Routine bringt manchmal aber auch peinliche Situationen mit sich. Ich habe im Allgemeinen ein sehr gutes Gedächtnis, speziell was Zahlen und Gesichter angeht. Das führt dazu, daß ich einen Fahrgast sehe und meistens sofort weiß, wohin er möchte, wenn ich ihn schon einmal gefahren habe. Denke, das geht den meisten Kollegen so, ansonsten wäre der Job auch ein wenig beschwerlich..--)). Denn der Fahrgast schätzt es sehr, wenn er erkannt wird. Das gibt ihm das Gefühl, "wichtig" zu sein. "Man kennt mich hier...!" sozusagen. Dieses Gefühl wollte ich der Kundin, die ich vom Onkologen am gestrigen Nachmittag abholte, auch geben. Im Nachhinein hätte ich es besser sein lassen.. Ich holte sie in der Praxis ab und wusste gleich, daß ich sie schon ein- oder zweimal gefahren hatte. Mitte 60, etwas gedrungen, dunkle Perücke. Die innere Festplatte arbeitete sofort auf Hochtouren und bevor sie noch "Guten Tag!" gesagt hatte, wusste ich, daß

Leipzig und zurück

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Zuerst glaubte ich an einen kleinen Scherz, als unsere Funkererin mir gestern Morgen um 5.45 Uhr einen grünen Notizzettel mit ein paar Namen und Zahlen gab. "Sie sollen zwischen 11 und 12 Uhr dort sein.." Ich verstand nicht. "Wo "dort sein"? "Na, da in Leipzig. Steht doch alles drauf." In dem morgens herrschenden Zwielicht der Zentrale konnte ich nicht alles entziffern. Vielleicht sollte ich doch mal "Fielmann" einen Besuch abstatten?. So langsam begriff ich. Man schickte mich zur Abholung eines Kunden nach Leipzig. Eigentlich nicht direkt nach Leipzig, sondern nach Bennewitz zum NRZ - Neurologisches Rehazentrum Leipzig, gut 10 km östlich gelegen. Schade, denn ich hätte mir gerne die sicher sehr schöne Altstadt von Leipzig, wenn auch nur im Durchfahren, angesehen. Aber, Taxi fahren ist kein Wunschkonzert. Die Route führte mich über die Elbe nach Lüneburg, weiter auf der B4 (verseucht mit unzähligen Blitzern...--(() nach Uelzen un

Fernsehen

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Nachdem ich mir die Nacht von Samstag auf Sonntag zu gut 75% im Taxi um die Ohren geschlagen hatte (um 3.30 Uhr Sommerzeit war Schluß), freute ich mich erst einmal auf einen ruhigen Sonntag. Ausschlafen - klar. Frühstück - ganz in Ruhe. Gartenarbeit - zur weiteren Entspannung ein wenig das Laub kehren. Aber ich habe in den letzten Wochen auch gelernt, daß kein Tag mehr wirklich planbar ist, außer ich lege definitiv von vorne herein für alle in meinem beruflichen Umfeld fest, daß ich nicht verfügbar bin. Das hatte ich für gestern nicht getan. Und so ergab sich ein Auftrag für den späten Nachmittag, der den ganzen Abend dauern sollte. Eine Kundin brauchte für sich und ihre Begleitung einen Fahrer, der für mehrere Stunden zur Verfügung steht. Also, das Laub liegen lassen, ab ins Auto. Ich holte gegen 17 Uhr die Dame ab, fuhr sie in ihrer eigenen S-Klasse nach HH-Wandsbek und wir gabelten dort Freunde von ihr auf. Anschließend wollte diese Gesellschaft in ein Hamburger Nobelhotel, um

Die Tüte

Gestern war mal wieder "Ü30-Abend". Und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, daß ich das auch mal wieder haben müsse. Natürlich nicht als Party-Gänger, sondern als Taxifahrer. Dabei profitiere ich ja immer nur indirekt von der Party, die im Reinbeker CCR (großspurig Congress Center Reinbek) stattfindet. Indirekt deshalb, weil ich mich geschäftseitig um den "Rest" kümmere. Während die jungen Kollegen, gierig auf jede Tour, jeden Euro Trinkgeld, knapp bekleidete Frauen usw., sich ab 23 Uhr ausschließlich vor dem "Forum" tummeln, fahre ich das andere Samstagabend-Publikum. Das sind dann meist private Partygänger, ältere Paare, die Freunde besucht haben oder Jugendliche, die nach einer Feier heimwärts auf die Dörfer wollen. Ab Mitternacht werden dann die Kunden skurriler. So dann auch der Fahrgast, der gegen 1.30 Uhr von einer Party in HH-Bergedorf nach Wentorf gebracht werden wollte. Der Blick beim Einsteigen kam schon von schräg unten. "Bitte in den

Edle Gesellschaft

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Eigentlich wollte ich ja keine Geschichten aus meiner neuen Tätigkeit hier veröffentlich. Eigentlich. Aber nach gut 6 Wochen stelle ich fest, daß es auch hier möglich ist, kleine Anekdoten an den Leser zu bringen, ohne die Privatsphäre der oft prominenten und / oder hochgestellten Persönlichkeiten zu verletzen. Schon bei den ersten Fahrten war klar, daß die Tätigkeit mit dem Taxifahren nur eines gemein hat: das Fahren.   Was anders ist, sind die Fahrgäste (neben dem Arbeitsgerät natürlich).  Entgegen meinen Erwartungen sind es eben NICHT die Nase-hoch-tragendenden Sakko-und-Schlips-Träger. Ganz im Gegenteil. Ich habe in 20 Jahren Taxi fahren nicht annähernd so viele angenehme, umkomplizierte und freundliche Fahrgäste kennen gelernt, wie in den vergangenen Wochen.  Auch die Atmosphäre, in der sie sich - und damit zwangsläufig auch ich mich - bewegen, bzw. bewege, ist ausgesprochen niveauvoll und überaus freundlich.  Ein paar Beispiele. Ein Gruppe osteuropäischer G

Zwiebel & Mett

Nach so vielen Jahren im Taxi-Gewerbe glaubt man ja, man hätte alles bereits irgendwann mal erlebt und viele gesehen. Liebespaare, die sich fast nicht mehr beherrschen können, Betrunkene, die ihr Bier gerne mal im Auto verschütten oder Hausfrauenclubs, deren Vorsitzende sich das üppige Abendmahl aus dem Restaurant nochmals "durch den Kopf gehen lassen". Aber Taxi fahren wäre nicht so interessant, WENN man irgendwann alles erlebt hätte. Die Kundin, die es heute in meinen Blog schafft, fährt häufiger mit uns und ist allen Fahrern daher wohlbekannt. Leider, muß man sagen. Sie ist Alkoholikerin, scheinbar nicht arm an Geld, aber inkontinent und launisch. Am Montag bestellte sie mit ihrer unbeschreibbaren, schrägen Stimme einen Wagen zu sich nach Hause. In diesem Wagen saß ich, da ich gerade in der Nähe war. Dazu sagt man wohl, zur falschen Zeit am falschen Ort sein..--(( Ich holte sie ab und wir fuhren ins benachbarte Glinde, wo sie einkaufen wollte. Sie bat mich, zu warte

Veweigerung

Schon oft erwähnt habe ich ja diese Sprünge zwischen Frust und Freude im Taxigewerbe erwähnt. Einen solchen erlebte ich gestern wieder und dieses Mal habe ich für mich eine Konsequenz daraus gezogen. Es begann vorgestern Abend, als meine Kollegin aus der Zentrale mich noch gegen 21.30 Uhr anrief und mir für den kommenden Morgen die Auswahl zwischen einer Tour vom östlich von Hamburg gelegenen Escheburg zum Flughafen oder einer "Bus"tour (Mercedes Vito) von Wentorf zum Hauptbahnhof ließ. Meine Entscheidung traf ich aufgrund der unterschiedlichen Anfangszeiten. Von Escheburg sollte es schon um 5.00 Uhr los gehen, von Wentorf erst um 5.45 Uhr. Natürlich entschied ich mich für die Bustour, denn 45 Minuten mehr Schlaf sind ein Argument, oder? Um 5.30 Uhr übernahm ich den Vito und war schon 5.35 Uhr drüben in Wentorf. Nebenbei noch das Frühstücksbrot ausgepackt, denn ich rechnete noch mit 5 - 10 Minuten Wartezeit. Die wollte ich nutzen. Aber - Pustekuchen. Sie standen schon am

Einfach nur schnell

Feiertage haben ihr ganz Besonders, zumindest was das Fahren angeht. Natürlich sind auch manche Fahrgäste "besonders", aber an solchen arbeitsfreien Tagen macht das Fahren besonders viel Spaß. Und diese Freude lebte ich heute aus. In Form von Geschwindigkeit. Nicht, daß ich ein Raser wäre, aber ganz allgemein mag ich es nicht, wenn andere Autofahrer vor mir sich punktgenau an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Das bringt mich auf die Palme. Heute war keine Palme in Sicht. Heute konnte man fahren . Hinzu kam, daß ich gestern Nachmittag noch für meinen Hauptauftraggeber eine Tour übernommen hatte. Und das Auto, das mir zur Verfügung gestellt wird (ein VW Phaeton), lädt nicht unbedingt dazu ein, mit 40 oder 50 km/h durch die Stadt zu gondeln, sondern es darf auch mal ein wenig mehr sein. Dazu macht es auch irre viel Spaß, diesen Wagen zu bewegen. Diesen Spaß übernahm ich heute ins Taxi und so kam es, daß ich bei 3 Touren eine recht hohe Durchschnittsgeschwindigkeit an den

Stimmungsvoll

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Diese wohl vorerst letzte komplette Arbeitswoche als Taxifahrer begann bescheiden und endete sehr stimmungsvoll. Warum "bescheiden"? Nun, in den ersten 2 Tagen gab´s nur "Kleinkram" zu tun. Eine Arztfahrt hier, eine Abholung vom Hörgeräte-Akustiker dort. Und so weiter... Heute aber - mein (hoffentlich) letzter Arbeitstag als Angestellter - begann er sehr stimmungsvoll und setzte sich auch so fort. Als ich gegen 5.30 Uhr westlich des Sachsenwaldes zur Arbeit fuhr, bot sich mir dieses Bild: Kann ein Tag, der so beginnt, schlecht werden? Nein. Denn nach ein paar kleineren Touren durfte ich dann auch endlich mal wieder in die holsteinische Provinz. So richtig zwischen Nord- und Ostsee: nach (Bad) Malente. Diese hübsche kleine Kurort liegt inmitten der Holsteinischen Seeplatte, ca. 100 km nördlich von Hamburg. Ein Kundin fuhr zur Reha dorthin und die BfA spendierte ihr dazu ein Taxi. Fand ich gut! Denn die äußeren Voraussetzungen für die Fahrt waren ideal. Das

Ein wenig Ruhe

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Es stört mich ja irgendwie, wenn ich keine neuen Begebenheiten zu bloggen habe, aber derzeit liegt es einfach daran, daß ich seit ein paar Tagen weniger Taxi fahre. Urlaub? Nein, kein Urlaub. Ich bin gerade dabei, das umzusetzen, was ich mir 2010 vorgenommen habe - die Selbständigkeit. Zwar nicht als Taxifahrer, aber in einer verwandten Branche. Das Ganze ist jedoch noch so frisch, daß ich via Blog hierüber nicht berichten möchte. Aus diesem Grund werden, sofern die Umsetzung meiner "Veränderung" weiter geht wie bisher, die Blogeinträge sich auf 1 - 2 pro Woche verringern. Ich weiß, andere Kollegen schreiben teilweise noch seltener, aber meine Leser sind an andere Zahlen "gewöhnt"..--)) Nächste Woche geht´s dann weiter mit - hoffentlich - interessanten Taxigeschichten.

Die besten Jahre...

...sind wohl vorbei?! Diesen Eindruck musste ich in den letzten Wochen des Öfteren bekommen, wenn man so die Kommentare, bzw. Fragen von Fahrgästen bedenkt. Es ist eigentlich ein allmorgendliches Ritual für mich, daß ich erst dusche, dann mich rasiere - auch den Bart - und anschließend meine Körper in gute Düfte "hülle". Dachte ich jedenfalls. Aber - vielleicht nicht gut genug? In letzter Zeit aber kam es vor, daß frühe Kunden sich nach einer Weile mehr oder weniger vorsichtig mir die Un-Frage des Tages stellten: "Ist das eigentlich ihre letzte Fahrt oder schon die erste ..?" Ich muß mir dann wirklich Mühe geben, meine Gesichtszüge nicht vollends entgleisen zu lassen. Welch´ eine Unverschämtheit! Da verbringt man morgens um 4.30 Uhr schon viel Zeit im Bad, um einen guten Eindruck auf seine Mitmenschen zu machen (und auch auf sich selbst), und dann wird einem diese Frage gestellt! Wenn ich also um 6.00 Uhr bereits aussehe, als hätte ich eine ganze Nac

Der Taxi-Blog: Nachtschwärmer

Der Taxi-Blog: Nachtschwärmer : Wochentags einen "Nachtschwärmer" noch nach Hause zu fahren, das kenne ich kaum. Ja, am Samstag oder Sonntag sind die Taxen voll von Kiez-He...

Nachtschwärmer

Wochentags einen "Nachtschwärmer" noch nach Hause zu fahren, das kenne ich kaum. Ja, am Samstag oder Sonntag sind die Taxen voll von Kiez-Heimkehrern, aber am Freitag? Gestern Morgen um 5.50 Uhr stand ich, den ersten Kaffee trinkend und gerade meine Frühstück auspackend, am Taxi-Stand und genoss die schon recht milde Luft. Gut 100 m entfernt, vor dem Eingang unserer Zentrale, sah ich 2 Kollegen stehen, die mit unserem Chef klönten. Solange keine dringenden Aufträge anstehen, muß man eben die ruhige Zeit nutzen. Allerdings kam ich mir schon beinahe wie ein "Streber" vor, weil ich der erste und einzige Wagen am Stand war. Vielleicht dachten sich das die anderen, im Spaß natürlich, auch? Aber sicher nicht lange. Denn mit der S-Bahn um 5.59 Uhr kam eine 3er-Gruppe, bestehend aus 2 jüngeren Frauen und einem Mann, auf mich zu. Je näher sie kamen, desto mehr reckten sich die Köpfe der klönenden Kollegen an der Zentrale. Denn die beiden Frauen trugen kurze Mäntel und kur

Zeitnot

Eigentlich fing es harmlos an. Ich erhielt den Auftrag, um 7.45 Uhr Fahrgäste zum Flughafen zu bringen und dort im Anschluß einen Geschäftskunden aufnehmen und ins östlich von Hamburg gelegene Trittau zu fahren. Der Zeitrahmen erschien mir knapp, aber es machte ja keinen Sinn, wegen ein paar Minuten Überschneidung einen zweiten Wagen nach Fuhlsbüttel fahren zu lassen. Pünktlich um 7.40 Uhr stand ich vor dem Haus der Kunden. Sie kamen auch gleich und brachten 2 große Koffer mit. Wurde knapp, aber es ging gerade so alles in den Kofferraum. "Hoffentlich bekommen wir die Taschen der beiden anderen auch noch hinein...?!" "Andere?  "Ja, wir wollen doch unsere Freunde auch noch aufgabeln. Und die haben 2 große Taschen." Uff. Davon hatte ich nichts gehört.  "Wir hatten ja auch deswegen extra einen Kombi bestellt!" Ach?! Mir war klar, so ging´s nicht. Ich funkte die Zentrale an und bat darum, einen Kollegen mit einem Kombi zu schicken. Mir war

Ein paar Tropfen

Man sollte alte Menschen doch ab und an beneiden. Sie brauchen sich um viele Dinge nicht mehr kümmern, wie z.B. um korrekte Ausdrucksweise. Wen interessiert´s? Wer zieht einen dafür "zur Rechenschaft" oder macht ihnen Vorwürfe, weil sie einfach sagen, was sie denken? So jedenfalls benahm sich der alte Herr gestern Nachmittag, der von seinem Augenarzt zum UKE in die Augenklinik überwiesen wurde. Und zwar schnellst möglich. Warum? Ich weiß es nicht, aber das geht mich ja auch nichts an. Er stieg am Bahnhof in mein Auto und raunzte nur: "Ich muß ins UKE, ziemlich schnell. Sagt mein Arzt, dieser Schwachkopf.." "Klar, kein Thema. Um diese Uhrzeit geht das fix." entgegnete ich. "Aber vorher muß ich noch Zuhause vorbei. Erst rufe ich von dort meine Frau an und dann muß ich noch pinkeln.." Wie interessant..--((! Etwa 10 Minuten später standen wir vor seinem Haus.  "Warten Sie, es dauert - hoffentlich - nicht lange." Was lä

Taxischulung

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Es ist Sonntag und ich habe frei, aber ich möchte dennoch den (Email-)Kommentar eines Münchner Kollegen weitergeben, über den ich mich sehr gefreut habe. Der Kollege Tony Doll führt in München Vorbereitungskurse auf die Ortskundeprüfung durch und ist offensichtlich regelmäßiger Leser meines Blogs. Nachdem ich gestern meinen Blog "umgezogen" habe, bekam ich von ihm eine Email mit u.a. folgendem Inhalt: "..hi kollege marco, gelungener neuer blog. Habe dich gleich mit deiner neuen adresse für alle Begeisterten aus meiner schule verlinkt. Die Zugriffe beantworten das große Interesse deiner Posts..." Dass ich diesen Kommentar hier veröffentliche, hat nichts mit Eigenlob o.ä. zu tun, sondern soll zeigen, daß ich mich über solche Beiträge sehr freue und sie mich vor allem motivieren, weiterhin zu schreiben.  Ganz besonders freut es mich, daß offenbar schon "Taxi-Schüler" auf meine (und damit auch auf die anderer Kollegen) Erlebnisse und Geschicht

Talkshow

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Nun habe ich doch glatt vom "Highlight" der vergangenen Arbeitswoche vergessen, hier zu berichten. Dieses fand gar nicht im Taxi statt, sondern im Fernsehstudio des NDR. Vor gut 2 Jahren (!) hatte ich mich per Email um Karten für die "NDR Talkshow" bemüht. Damals gab´s als Antwort, daß die Nachfrage sehr hoch und ich auf einer Warteliste vermerkt sei. Von da geriet das Ganze bei mir ziemlich in Vergessenheit. Bis vor gut 8 Wochen ein Schreiben mir ins Haus flatterte in dem stand, daß man mir nun gerne 2 Eintrittskarten zusenden würde. Der Termin wäre am 26.8. und ich können noch eine Begleitperson mitbringen. Unglücklicherweise plante meine Frau für dieses Wochenende eine Reise, sodaß sie leider als Begleiterin nicht in Frage kam. Ein befreundeter Kollege sprang für sie ein und wir verabredeten uns nach der Schicht, um gemeinsam nach HH-Lokstedt ins NDR Fernsehstudio zu fahren. Als wir am Tor ankamen, beglückwünschte uns der Pförtner. "Guten Abend und he

Kleine Schnitzeljagd

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Sicher hat jeder von uns schon mal an einer "Schnitzeljagd" teilgenommen. Und damit meine ich nicht die Jagd nach dem größten Schnitzel im Restaurant..--)). Mit Sicherheit in der Freizeit. Ich durfte eine solche - im kleinen Rahmen - heute während der Arbeitszeit erleben. Und zwar im UKE ( U ni K linik HH- E ppendorf). Im Laufe des vergangenen Jahres habe ich gelernt, mich dort gut zurecht zu finden. Aber nicht jeder Auftrag ist gleich. Mein heutiger lautet ganz lapidar: "Bringen Sie diesen Umschlag ins UKE, Abteilung Gefäßchirurgie, zu Händen Frau Nordstad (Name geändert)." Musik an, in der Verkehr einfädeln und los ging´s. Nach den vielen Ortsfahrten heute Vormittag mit gefühlt noch mehr Rollatoren war ich ganz froh über diese beschauliche Tour in die Stadt. Beim Pförtner erkundigte ich mich nach der Abteilung. "Welche Gefäßchirurgie meinen Sie denn?" "Puh, hier steht nicht mehr drauf als das..." "Wir haben eine im Zentralgebäude und